Die Slow-Down-Taste ist ein Relikt aus alten Zeiten, so scheint es mir. Damals, zur Geburtsstunde des Simultandolmetschens bei den Nürnberger Prozessen, soll es ein Lämpchen am Anklagepult gegeben haben, über die direkt aus den Dolmetschkabinen heraus mit den Vortragenden kommuniziert werden konnte. Per Tastendruck wurde signalisiert, dass langsamer gesprochen werden sollte.
Heute wird so nicht mehr verfahren. Egal, wie stark ein Akzent oder Dialekt ist oder wie schnell ein Beitrag vorgetragen wird, wir passen uns beim Dolmetschen an. Dann springt die Co-Kabine ein, unterstützt mit schnell notierten Namen und Zahlen, lächelt ermutigend zu und hebt beide Daumen hoch. Und wir wechseln uns öfter ab, um mithalten zu können.
Die Slow-Down-Taste auf dem modernen Dolmetschpult gibt es noch vereinzelt. Sie sei aber nicht angeschlossen, offenbarte uns der Tontechniker als wir danach fragten…
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